Das kleine Uni-ABC

Das Studium an einer Uni eröffnet auch neue (Begriffs-)Welten…

Welche Fächer gibt es? Was bedeutet c.t.? Warum klopfen Studierende am Ende eines Vortrags? Lerne hier die gängigsten Begriffe einer richtigen Uni.

Cum tempore (c.t.)

C.t. ist die Abkürzung für das lateinische „cum tempore“, also „mit Zeit“ und wird oft im Vorlesungsverzeichnis verwendet. Das Gegenteil ist s.t. „sine tempore“, „ohne Zeit“. Statt von c.t. spricht man auch von der akademischen Viertelstunde. Ist man denn an der Uni langsamer als anderswo? Wohl kaum. Das Viertel kommt eher daher, dass die Studierende früher einmal weite Wege von einer Vorlesung zur nächsten zurücklegen mussten und die Professorinnen und Professoren in ihren Vorträgen kein Ende finden konnten.

Der Doktortitel

Man denkt dabei fast automatisch an einen Arzt. Die meisten Medizinerinnen und Mediziner haben ja auch einen Doktortitel, aber „einen Doktor“ kann man in jedem Fach machen. Ohne Doktortitel ist man an der Universität nackt und muss gar nicht erst darauf hoffen, einmal zum Lehrkörper zu gehören. Doktorin oder Doktor wird man, indem man eine Doktorarbeit schreibt und ein mündliches „Rigorosum“ (das bedeutet „strenge Prüfung“) ablegt.

Emeritierung

Auch Professorinnen und Professoren treten einmal in den Ruhestand. Andere heißen dann Rentnerin, Rentner oder Pensionäre, die Professorin oder der Professor jedoch wird mit 65 Jahren zum Emeritus. Er wird also emeritiert, bekommt von nun an Rente auf Lateinisch. Emeritus kommt nämlich aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt: „ausgedient“. Das klingt ja nicht sehr freundlich, fast wie „abgeschoben“.

Kommilitonin/ Kommilitone

„Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen“, so sprechen sich Studierende untereinander an. Die direkte Übersetzung würde zu „Waffenbrüdern“, also auch „Waffenschwestern“ führen, aber da außer einem scharfen Verstand keine Waffen an der Uni mitgeführt werden sollten, lassen wir die Kommilitoinnen und Kommilitonen doch lieber als Mitstudierende auftreten. Woanders hieße es Mitschülerin, Mitschüler oder Kollegin und Kollege. 

Klopfen

Im Theater klatscht man, in der Universität klopfen die Studierenden am Ende einer Vorlesung. Man ballt eine lockere Faust und klopft damit auf den Tisch oder die Schreibunterlage im Hörsaal. Ursprünglich war das Klopfen einmal eine gemeine Form der Kritik, mit der man die Redebeiträge unterbrach. Mittlerweile wird am Ende jeder Vorlesung geklopft. Wie laut und lange geklopft wird, sagt etwas über Langeweile oder Begeisterung des Auditoriums (der Zuhörerinnen und Zuhörer).

Lehrstuhl

Wer denkt da nicht an eine Art Thron? Schon in der Antike gab es einen Lehrstuhl. Darauf saß der Lehrer, während er seine Schülerinnen und Schüler unterrichtete. Früher hatten die Professoren an den Universitäten leicht erhöhte Holzstühle, auf denen sie Platz nahmen, wenn sie ihre Vorlesungen hielten. Die meisten Professorinnen und Professoren halten heute ihre Vorlesungen im Stehen. Lehrstuhl bedeutet nun etwas anderes. Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber haben eine planmäßige oder ordentliche Professorenstelle, das heißt, mit der Stelle ist ein Forschungsteam und sind Extramittel verbunden.

Mensa

Mensa heißt der Ort, an dem die Studierende essen. Die Uni-Kantine gewissermaßen. Mensen sind sinnvoll, weil viele Studierende weder Geld noch Zeit zum Kochen haben. Außerdem ist auch nicht alles essbar, was Studierende kochen.

Professorin/Professor

Professorinnen und Professoren sind an der Universität für die Lehre und die Forschung verantwortlich. Sie werden von den Bundesländern bezahlt und können auch vom Wissenschaftsminister entlassen werden, wenn sie etwa aus der zoologischen Sammlung ausgestopfte Krokodile klauen. Um Professorin oder Professor zu werden, sollte man eine sehr gute Doktorarbeit schreiben und noch eine weitere große Arbeit, die Habilitation. Danach kann man sich auf freie Professorenstellen bewerben, und wenn man Glück hat und gut ist, wird man berufen und bekommt sogar einen Lehrstuhl.

Semester

Nicht die Jahre zählen an der Uni, sondern die Semester. Keine Frage, auch das kommt aus dem Lateinischen von „semestris“ oder „sechs Monate“ Ein Jahr besteht also aus zwei Semestern. Zwischen den Semestern sind immer lange Ferienzeiten, in denen der Student ganz nach Belieben oder Bedarf lernen oder Geld verdienen kann.

Seminar

Studierende lernen ihre Fächer nicht in der Klasse, sondern in Seminaren und Vorlesungen. Im Seminar wird diskutiert, werden Referate gehalten. Die Seminarthemen werden von den Professorinnen und Professoren oder den Assistenten vorgegeben. Das Wort Seminar leitet sich vom lateinischen „semen“ ab. Das bedeutet Samen. Ursprünglich waren die Seminare Pflanzschulen.

Studienbuch

Das Studienbuch ist das wertvollste Papier der Studierenden. Ins Studienbuch werden die „Scheine“ eingeheftet, das sind die unbenoteten und benoteten Nachweise über die Seminarbesuche, Referate und Hausarbeiten im Leben des Studenten und auch die Veranstaltungen, die er besucht hat. Das Studienbuch belegt also, was die Studierende während ihres Studiums gelernt haben, und es ist die Voraussetzung für die Prüfung.

Vorlesung

Wenn Studierende etwas lernen wollen, gehen sie in Vorlesungen. Vorlesungen werden von Professorinnen und Professoren gehalten, manche lesen einen Text ab, andere sprechen frei. Unter Vorlesung versteht man sowohl die einzelne Veranstaltung, die meist anderthalb Stunden dauert und jede Woche zur gleichen Zeit (c.t.) beginnt. Vorlesung ist aber auch die ganze Reihe. Man findet die Vorlesungen im Vorlesungsverzeichnis.

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